Beschreibung der Einrichtung
Die Albrechtsburg Meissen – Ein architektonisches und kulturelles Meisterwerk
Erste Burganlage und historische Bedeutung
Die Albrechtsburg Meissen gilt als erster deutscher Schlossbau, bei dem der Wehrcharakter zugunsten repräsentativen Wohnens in den Hintergrund tritt. Sie ist ein Meisterwerk spätgotischer Architektur.
Bereits im Jahr 929 ließ König Heinrich I. auf einem Felsen über der Elbe eine erste hölzerne Wehranlage errichten. Meißen wurde daraufhin zum Mittelpunkt der gleichnamigen Grenzmark gegenüber den noch slawischen Gebieten des Ostens. Der Markgraf residierte im Vorgängerbau der Albrechtsburg, die damit als „Wiege Sachsens“ in die Geschichte einging.
Bau der Albrechtsburg im 15. Jahrhundert
Mit dem Bau der Albrechtsburg für den wettinischen Kurfürsten Ernst und dessen Bruder Herzog Albrecht wurde 1471 begonnen. Der Landeswerkmeister Arnold von Westfalen entwarf ein einzigartiges Bauwerk, das durch seine neuartige Wölbungstechnik – sogenannte Zellengewölbe – besticht. Diese schmücken die Decken mit vielfältigen geometrischen Formen.
Als ein Meisterwerk des Treppenbaus gilt der Große Wendelstein. Auch die Fensterformen waren neuartig: Statt gotischer Spitzbögen wurden sogenannte Vorhangbogenfenster verwendet.
Nutzung und Umnutzung: Vom Schloss zur Porzellanmanufaktur
Trotz ihrer eindrucksvollen Gestaltung wurde die Albrechtsburg selten als Wohnsitz oder Verwaltungszentrum genutzt. 1710 ließ August der Starke hier die erste europäische Porzellan-Manufaktur einrichten. Bis 1863 wurde in allen Räumen der Albrechtsburg Meissener Porzellan produziert.
Restaurierung und museale Nutzung im 19. Jahrhundert
Nach dem Auszug der Manufaktur kam es zu einer umfangreichen Restaurierung des Schlosses. Es wurde zum „Denkmal sächsischer Geschichte“ umgestaltet. Besonders hervorzuheben ist der umfangreichste Bestand historistischer Wandmalereien des 19. Jahrhunderts, der bis heute erhalten ist.
1881 eröffnete die Albrechtsburg als Museum. Der Geheime Hofrat Dr. Wilhelm Rossmann entwickelte ein künstlerisches Gestaltungskonzept: ein „gemaltes Bilderbuch“ der Dynastie- und Landesgeschichte auf monumentalen Wandgemälden.
Die Dauerausstellung: „Das ist die Höhe!“
Seit Mai 2011 zeigt die Dauerausstellung „Albrechtsburg Meissen. Das ist die Höhe! – Baukunst, Macht und Porzellan in Deutschlands ältestem Schloss“ eine umfassende Darstellung der Schlossgeschichte.
Auf über 7.000 Quadratmetern werden Architektur, Wandmalereien, Interieur, historische Dokumente, authentische Objekte, Modelle, edle Porzellane sowie multimediale Anwendungen präsentiert.
Ausstellungsbereiche im Überblick
Im Zentrum der Macht – Meißner Burgberg und Wettiner im Mittelalter
Sachsen und die Wettiner prägten über Jahrhunderte das politische Geschehen Europas. Der Meißner Burgberg war als Stammsitz der Dynastie ein bedeutendes Macht- und Glaubenszentrum.
Geniestreich Albrechtsburg – Die außergewöhnliche Architektur
Die Albrechtsburg entstand als ganzheitlicher Entwurf des genialen Werkmeisters Arnold von Westfalen – eine Seltenheit im 15. Jahrhundert. Neue Formen und Techniken wurden hier erstmals perfektioniert umgesetzt.
Wohnen im Schloss – Wie es hätte sein können
Wie sah der Alltag im Schloss um 1500 aus? Alte Urkunden, Rechnungsbücher, Bilder und andere Quellen erlauben eine faszinierende Rekonstruktion des damaligen Lebens – und laden zum Nacherleben ein.
Ein Prachtgewand für das Schloss – Die Albrechtsburg im 19. Jahrhundert
Nach dem Auszug der Porzellanmanufaktur erfuhr das Schloss eine prachtvolle Umgestaltung. Rossmanns Wandgemälde erzählen bis heute in eindrucksvollen Bildern die Geschichte Sachsens und seiner Fürsten.
Experiment und Produktion – Die Albrechtsburg als erste Porzellanmanufaktur Europas
1708 wurde in Dresden das Geheimnis des Porzellans (das „Arkanum“) entschlüsselt. August der Starke ließ daraufhin 1710 die Porzellanmanufaktur in der Albrechtsburg gründen. Bis 1766 arbeiteten hier über 700 Menschen – und machten das Meissener Porzellan weltberühmt.
Kontaktdaten
Domplatz 1
01662 Meißen
Telefon: 03521 47070
Fax: 03521 470711



