von K. Thöns

Einst rettete der Haustarif die Existenz der Elbland Philharmonie Sachsen mit Sitz in Riesa als Symphonieorchester, dann folgte die Fusion mit dem Orchester der Landesbühnen Sachsen, doch an der Bezahlung der Musikerinnen und Musiker  änderte sich nur wenig.

Seit Anfang Februar gibt es endlich die versprochene „Einkommensverbesserung“ nicht nur für die Musik, sondern auch für das Theater in Chemnitz sowie weitere Kulturadressen im Freistaat Sachsen.
Die einst zähen Diskussionen hatten auch einen rechtlichen Grund, denn laut Kulturraumgesetz sind die Landkreise für die Entlohnung nach Tarif zuständig.
Beim Besuch der Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange in Riesa m 7. Februar erklärte Landrat Arndt Steinbach in seiner Funktion als Vorsitzender des Kulturraumes Meißen- Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: „Damit wäre der Kulturraum finanziell überfordert gewesen. Das habe ich mit großem Bedauern und dem Verweis auf weitere Verpflichtungen in beiden Landkreisen  gegenüber dem Orchester  immer wieder betont. Doch jetzt gibt es eine Lösung, jedenfalls für die nächsten vier Jahre.“

Der Landtag hat als Haushaltgesetzgeber für diesen Zeitraum 28 Millionen Euro zusätzlich für die Kulturräume freigegeben.

Ministerin Dr. Stange sagte bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids: „Sieben Millionen fließen jährlich in die Anhebung der Gehälter der Tarifbeschäftigten an neun kommunalen Theatern und Orchestern sowie für die Erweiterung des Kulturangebotes dieser Einrichtungen.“ Und genau an diesem Punkt treffen sich die  Möglichkeiten des Freistaates mit den Interessen der Kulturräume: Der Freistaat kann sich dann direkt an der Finanzierung von kommunaler  Kultur beteiligen, wenn es um neue bzw. erweiterte Inhalte geht.

Es gab viele glückliche Gesichter an diesem Nachmittag in Riesa. Der Chefdirigent der Elbalandphilharmonie  Prof. Dr. Ekkehard Klemm verwies in seinem Statement auf die finanziellen  Pflichten der Orchestermitglieder vom Kauf teurer Instrumente bis zu Fahrtkosten vom Wohn-, zum Proben- bzw. Spielort: „Das sind erhebliche Aufwendungen, denn das Orchester ist im gesamten Freistaat unterwegs und hat Verpflichtungen an den Landesbühnen in Radebeul und auf der Felsenbühne Rathen.“ 

Schon jetzt, so das Versprechen der Ministerin gegenüber Orchester und Kulturraum, werden die Juristen an einer Verlängerung über die vier Jahre hinaus  arbeiten.