25 Kulturprojekte widmen sich jüdischer Vergangenheit und Gegenwart in Sachsen
Dresden, 15. Januar 2025 I Im Rahmen des Förderprogramms „Jüdisches Leben in Kunst und Kultur“ bewilligt die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für 2025 rund 275.000 Euro.
Ziel des Förderprogrammes ist es, das Interesse an Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Sachsen zu stärken und durch Kunst- und Kulturprojekte öffentlich sichtbar zu machen. Auf diesem Weg wurden 2023 und 2024 bereits 32 Vorhaben unterstützt. Nun hat der Vorstand der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen die Förderung von 25 weiteren Projekten im Jahr 2025 bewilligt. Beraten wurde er dabei von einem unabhängigen Expertengremium.
Zu den geförderten Projekten gehören Ausstellungen, Konzerte, Gesprächsformate, Kinder- und Jugendprojekte sowie vielversprechende künstlerische Neuproduktionen. Sie widmen sich u.a. jüdischen Traditionen und Festen, zeichnen bekannte wie unbekannte jüdische Lebenswege in Sachsen nach und zeigen die Vielfalt jüdischer Kunst und Kultur in Vergangenheit und Gegenwart. Viele der geförderten Projekte machen bereits jetzt auf das „Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen 2026“ aufmerksam, das am 14. Dezember 2025 landesweit mit dem jüdischen Lichterfest Chanukka beginnen wird.
Bei den eingereichten Vorhaben wählte die Kulturstiftung u.a. ein Erinnerungsprojekt in Waldenburg aus, das sich der Geschichte jüdischer Zwangsarbeiter widmet. Im Auftrag des Museum Naturalienkabinett Waldenburg soll in Zusammenarbeit mit dem Künstler Marian Kretschmer eine Graphic Novel entstehen. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Zwickau sind eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen und das Museum bei Recherche und Umsetzung zu unterstützen.
Die Leipziger Band Herje Mine entwickelt zusammen mit der Sängerin Shira Bitan ein neues Konzertprogramm mit jüdischen Liturgien aus aller Welt. Nach den Konzerten laden die Musiker das Publikum ein, gemeinsam mit ihnen über jüdisches Leben in Sachsen zu sprechen.
Bereits am kommenden Freitag, den 17. Januar eröffnet der Kunstverein Dresden die Ausstellung „tedious and brief“ der beiden israelischen Künstler Tamar Harpaz und Gili Avissar. Sie zeigen eine gemeinsame Installation, die sich mit der Verletzlichkeit menschlichen Daseins auseinandersetzt. Die Ausstellung wird durch Gesprächsveranstaltungen begleitet, u.a. zum Thema „Kunstfreiheit als Kontroverse: Jüdische Kunst und Kunst aus Israel heute“ am 4. Februar in der Sächsischen Akademie der Künste.
Zu den Förderprojekten 2025
Hintergrund
Unter dem Titel „TACHELES 2026“ beginnt mit Chanukka am 14. Dezember 2025 das Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen. Das Themenjahr wird vom Freistaat Sachsen unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus getragen und von einem Projektteam am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) organisiert. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen begleitet die Vorbereitung und Durchführung des Themenjahres seit 2023 mit ihrem Förderprogramm „Jüdisches Leben in Kunst und Kultur“. Im Fokus des Programms steht die Förderung von Kunst- und Kulturprojekten, die jüdisches Leben in Sachsen öffentlich sichtbar und erlebbar machen. Ziel des Programms ist es, bereits etablierte Initiativen und Veranstaltungen nachhaltig zu stärken sowie Kunst- und Kulturträger in ganz Sachsen zur Entwicklung neuer Projektideen anzuregen. Förderfähig sind sowohl überregional bedeutsame Projekte mit nationaler oder internationaler Ausstrahlung als auch dezentral angelegte Vorhaben, die lokale Bezüge herstellen und die Vielfalt jüdischen Lebens als Teil sächsischer Vergangenheit und Gegenwart vor Ort sichtbar machen. Neue künstlerische Kooperationen auf regionaler, nationaler und transnationaler Ebene sowie Austausch- und Begegnungsformate, die den Dialog zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Menschen befördern, stehen besonders im Fokus. Wichtiges Anliegen des Programms ist zudem die Förderung von Projekten in den ländlichen Räumen des Freistaates Sachsen.
Weiterführende Informationen
Link zum Förderprogramm „Jüdisches Leben in Kunst und Kultur“
Link zu TACHELES Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen
Pressekontakt
Alexandra Meißner
Referentin Programmförderung und Kommunikation
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